Im Januar interviewte mich eine Food- und Gastro-Journalistin und fragte: „Haben Sie auch foodafine Fotos von sich für unseren Beitrag?“ Das musste ich verneinen. Schon länger dachte ich, dass ich gerne für den #SPECHT neue Fotos von mir hätte. Aber nicht Photos von irgendwem… Nein, wieder von Dorothee Elfring, die vor drei Jahren die wunderbaren Bilder für mein anderes Unternehmen „dein copilot für berufliche neuorientierung“ geschossen hatte. Aber Doro ist letzten Sommer mit Familie nach Barcelona geflogen. Vale, dann muss ich leider nach Barcelona, wie schade 😉
Ein schöner Anlass um zu recherchieren: Gibt es Deutsche FoodPreneure, die in Barcelona Gastros eröffnet haben? Mit einem Foodtruck unterwegs sind? Das wären tolle Gründergeschichten für meine Leser… Und für mich ein erster Fussabdruck in einem anderen Land. Vielleicht kann ich zukünftig meine Lebenserfahrungen in Frankreich, Kanada und Spanien auch beim #SPECHT einbringen? Das wäre toll!
Es war kein leichtes Unterfangen Interviewpartner für meine Gründergeschichten zu finden. Doch über Netzwerk und Internet hat es doch funktioniert. Freut Euch auf spannende Geschichten in der nächsten Zeit.
Heute gibt es ein anderes Blogpostformat, angelehnt an die Aktion #12von12 von Caroline Götze. Die Idee ist am 12. eines jeden Monats mit 12 Photos seinen Tagesablauf zu dokumentieren. Das gefällt mir. Ich finde den Blick hinter die Kulissen anderer SoloPreneure spannend. So zeige ich Euch, wo und wie ich gestern in Barcelona gearbeitet habe.
7:15 Uhr – Ich höre den Wellenschlag des Meeres. Ganz schön dunkel in der Wohnung. Der Blick aus dem Fenster bestätigt: Es ist richtig fies dunkel draussen und es regnet in Strömen. Die Wettervorhersage sagt: Regen den ganzen Tag. Ob es trotzdem bald aufhört? Kann mich nicht erinnern, dass es während unserer Spanienzeit jemals einen Tag durchgeregnet hätte. Doro hat so tolle Ideen für Outdoor-Fotos…. On vera.
Puuuh, ich habe sofort nasse Füsse. Das Wasser steht überall auf den Bürgersteigen. Pfützenhüpfen ist angesagt. Voll die Weltuntergangsstimmung. Kann mich gar nicht erinnern, dass es in Barcelona jemals so lange so anhaltend mit so einer Kraft geregnet hat. Normalerweise gehe ich viel zu Fuss, aber heute … Also rein in Bus und Bahn mit erstem Halt in der Markthalle Boqueria. Ich habe den Auftrag rote und grüne Chillies zu besorgen.
Eifriges Gewusel in der Boqueria: Die Stände werden für den Tag vorbereitet. Die Fischtheken sind schon fertig. Ja Wahnsinn, was es für eine Auswahl gibt! Viele bunte Saft- und Smoothie-Stände dazwischen. Tolle Fotomotive! Muss unbedingt noch mal kommen. Bevor es jetzt wieder raus in den Regen geht, erst mal ein kleines Frühstück: Es gibt Croissant und Cafe con Leche bei Pinotxo bar. Augenblick geniessen, den Spaniern zuhören, die tollen Tapas anschauen… Ohhh, ich muss unbedingt wiederkommen!
Füsse sind nass. Rein in die Öffis und auf geht es nach St. Just Desvern, wo Doro jetzt mit ihrer Familie wohnt. In diesem Wohngebiet von Barcelona ist die Deutsche Schule und die Amerikanische Schule. Auch viele Expast wohnen hier.
An vielen Haltestellen stehen Musiker und verdienen sich mit ihrem Spiel ein paar Euro. Tolle Rockmusiker sind dabei. Mag ich. Verweile kurz und höre zu. Unterwegs in Metro und Tram so ein lebendiges Sprachengeplapper. Mag ich sehr! Dann sammelt Doro mich ein.
Erst mal Kaffee und Austausch über unsere Spanienerfahrungen. Ich geniesse meine aufmerksame Zuhörerin Doro und könnte mit ihr stundenlang erzählen. Aber wir haben ja noch was vor: Foooootos. Doro zeigt mir, wo wir welche Motive schiessen können. Es regnet noch immer und wir sagen der versteckten Sonne, dass sie bitte rauskommen möge.
Also Start in der Wohnung. Ich flirte mit Erdbeeren, Chilies, Melonen und Spinat. Und Doro drückt auf den Auflöser, sagt mir wo und wie ich gucken soll, wechselt die Kameras… Mein Hintern tut weh, die Arme werden schwer, vor meinem Bauch klemmt eine Reflektionsscheibe.
Und dann kommt die Sonne raus! Neue Fotomotive: Ich simuliere Arbeitssituationen und sitze mit meinem #Goldstück am Tisch, auf dem Tisch und nicht unter dem Tisch.
Dann packen wir Holter-di-Polter alles ein und fahren zur „Deutschen Schule“ in Barcelona. Dort warten Bea und Claudia auf uns. Die beiden deutschen Quereinsteiger haben im Oktober hier das „DSB-Cafe“ – DSB für Deutsche Schule Barcelona – eröffnet. Hier gibt es viele deutsche Leckereien, wie Brezeln, Muffins, Rhabarberkuchen. Und einen Mittagstisch. Sie erzählen mir ihre Gründungsgeschichte mit Meilensteinen, Turbulenzen und was sie für die Zukunft planen. Was für eine Energie! Doro wuselt um uns rum und fotografiert. Love my life!
Dann fix ne Holzofenpizza essen und dann geht es ab nach Poble Sec. Dort treffe ich Christian und Erik zum Interview. Die Beiden sind vor 12 Jahren von Hamburg nach Barcelona gezogen. 2009 haben sie Devil’s Kitchen eröffnet. Hier gibt es deutsche Küche mit Bratwürsten, Hamburger und Co. Die deutsche Community trifft sich hier u.a. zum Fussball und Tatort gucken. Eine spannende Gründerstory in zwei Teilen erzählen mir die beiden Quereinsteiger. Freut Euch drauf.
Geschafft! Es ist 19:00 Uhr und ich habe frei! Vom Placa Espanya geht’s mit der Metro zurück nach Barceloneta. Die Sonne scheint jetzt ganz prächtig. Am Hafen gibt’s grosse Seifenblasen. Kinder fangen sie. Schön!
Schnell die Taschen in die Wohnung und dann ab zum Strand: Meer riechen und sehen, den Surfern zuschauen…
Wunderbar! Ich bin ganz besoffen vor Glück! Sitze am Strand, denke an diesen tollen vollen Tag zurück, die vielen schönen Momente mit leidenschaftlichen Menschen, die mit viel Mut und auch manchem Schmerz ihren Traum von der Gastro in Barcelona verwirklicht haben. An Doro, die unermüdlich auf den Auslöser drückte und nicht müde wurde. Darauf erst mal ein „Devil’s Kitchen“.
Mittlerweile hat sich mein Handyaku verabschiedet und Ihr bekommt nur noch die Lesespur. Ich laufe den Strand runter Richtung Gehry-Fisch, in den Chiringuitos ist gut was los. Ich bin auf der Suche nach meinem Abendessen. Gesucht – Gefunden! Heute Abend ist es ein superleckerer Hamburger von Bacoa. Ich habe heute leider kein Food-Photo für Euch!
Wieder zurück in der Wohnung ist es dunkel geworden. Ein wunderbarer Tag geht zu Ende. So viel Schönes habe ich erlebt.
My life is fucking awesome!
In den nächsten Wochen könnt Ihr hier die spannenden Gründerstories der Deutschen FoodPreneure lesen. Ich habe weitere spannende Food- und Gastro-Kontakte geknüpft und muss leider ganz schnell wieder nach Barcelona. Wie schade…
Hat Dir mein anderes Blogpost-Format Spass gemacht? Ich freue mich über einen Kommentar.
Liebe Bettina, Du hast es geschafft: Ich sitze in Augsburg und habe Fernweh… Während meiner Zeit bei GFT habe ich die Business Tripps nach Barcelona immer sehr genossen. Vor zwei Jahren habe ich meine Agentur-Mädels zu einem Design- und Inspirationstripp dorthin entführt. Muss unbedingt mal wieder Freunde dort besuchen… Mein Lieblingsort in der Stadt: Plaza Real!
Jaaaa, Barcelona ist toll! Und immer wieder auch einen Kurztripp wert. Höre gerade wieder das Meeresrauschen – wie werde ich vermissen! Die letzten Stunden waren voll von tollen Erlebnissen mit tollen Geschichten hinter denen tolle Menschen stecken. Geht alles rein in meine Energie-Tankstelle für schwächere Zeiten.
Jetzt lass ich mich gleich ein wenig durch „Ciutat Vella“ treiben. Mal sehen, was ich entdecke…
Liebe Bettina,
wunderbar geschrieben hast du mich gerade für ein paar Minuten in meine Studienheimat (1 Semester) und Olympiastadt entführt. Ich konnte den Regen förmlich riechen und die Atmosphäre der Stadt fühlen. Lieben Dank und weiterhin ENJOY!
Liebe Josefina,
Danke für Dein Kompliment! Wie wunderbar, dass ich Dich für einen kurzen Augenblick in eine schöne alte Zeit entführen konnte. Heute ist es bewölkt und wieder recht stürmisch. Auf dem Wasser ist ordentlich was los: Surfer, Stand-Up-Paddler, Wake-Boarder und allerlei anderes Flugzeugs.
Wow was für ein Tag im Zeitraffer – toll geschrieben. Und ich durfte dich einen Teil des Tages mit und ohne Kamera begleiten. Ich finde, wir haben wunderbar miteinander funktioniert … als ob ich dich schon ewig kennte (hilfe: Konjunktiv ??) Deine Energie ist so ansteckend, ich habe auch die DSB Damen richtig beflügelt erlebt. Du machst das echt gut – Respekt Frau Specht 🙂
Ich finde auch, dass wir ein richtig gutes Team waren. Und nachdem ich die ersten Bilder gesehen habe, die Du von Bei und Claudia im DSB-Cafe geschossen hast, denke ich: Wir sollten ein Buchexposé machen. Und dann entflammen wir gemeinsam unsere Leser…
Liebe Bettina,
Es war toll Dich bei uns im DSB Café begrüßen zu können und Dir ein bisschen von uns zu erzählen!
Genieße die Tage in Barcelona noch und hoffentlich bis bald.
Herzliche Grüße,
Claudia
Liebe Claudia,
ich habe mich riesig gefreut, dass ich Euch kennenlernen und interviewen konnte. Und hinterher habe ich die ganze Zeit an Euren Rhabarberkuchen gedacht, den ich leider nicht probiert habe. Beim nächsten Mal.
#12von12 ist ein tolles Format. Ich hatte auch das Vergnügen, mich ein kleines Weilchen im DSB Café aufzuhalten und ein paar der Köstlichkeiten zu probieren. Ich will möglichst bald wieder nach Barcelona, dann aber länger als einen Tag 🙂
Danke für die Kostprobe hier!
Liebe Grüße
Maren
Ich habe Barcelonitis. Das ist schwer ansteckend! Und nach Barcelona ist vor Barcelona… Bald kannst Du noch mal in Welt vom DSB-Café eintauchen, wenn es meinen Blogpost dazu gibt. Der wird ganz besonders, weil unsere geschätzte Dorothee die tollen Bilder dazu geschossen hat.
¡Hasta luego!