Der Businessplan: er ist das Schreckgespenst vieler Gründer und sagenumwoben wie eine jahrhundertealte Burg. Ihn zu schreiben, empfinden nicht wenige ähnlich einer Hausarbeit im Studium.

Och nee, muss das sein?

Und warum denn alles aufschreiben, was man hübsch sortiert und in den schillerndsten Farben vor seinem inneren Auge sehen kann?

Weil es raus muss und dir dein persönlicher Geschäftsplan ähnlich einer Route von A nach B, die dir dein Navi berechnet, Orientierung gibt bei der Existenzgründung. Eine Marschroute für dein Business mit dem großen Ziel: Erfolg!

Geschäftsplan & Finanzplan: Nicht nur für die Bank

Auch hier verhält es sich ähnlich wie damals zu Schulzeiten mit den Hausaufgaben, die man auch nicht für Mama und Papa oder die verhasste Mathelehrerin machte, sondern tatsächlich um selbst besser zu verstehen, was man da eigentlich tat.

Ähnlich trugschlüssig ist das Argument der Businessplan-Gegner: „Der ist eh nur für die Bank“. Ja, das Geldinstitut fängt überhaupt erst an darüber nachzudenken, ob es dich finanziell unterstützt oder nicht, wenn du ihnen schwarz auf weiß darlegst, worin du „ihre“ Kohle investieren willst. Schliesslich wollen sie sehen, dass du mit deinem Unternehmen eine erfolgreiche Gründung hinlegst.

Aber der Businessplan ist noch viel mehr. Sieh ihn als den roten Faden deiner Gastronomie-Geschichte und als Chance, dem Leser dich und dein Geschäftskonzept Schritt für Schritt näher zu bringen.

Noch viel mehr Gründe, warum du unbedingt einen Businessplan schreiben solltest, kannst du in meinem Blogpost Dein Businessplan. 10 Gründe, warum du unbedingt einen brauchst nachlesen.

Businessplan schreiben: Bloß wie?

Stell dir deinen Businessplan wie ein spannendes literarisches Werk vor. Tatsächlich ist der Aufbau von beidem verblüffend ähnlich: Zuerst lernt der Leser die Hauptprotagonisten kennen – also dich und deine eventuellen Mitstreiter.

Und zwar nicht in epischer Breite, sondern anhand von typischen Eigenschaften, die dich als Mensch beruflich und ja, auch privat ausmachen und dem Geldgeber/Unterstützer möglichst deutlichst signalisieren: Wow, die Frau oder der Mann hat Ahnung. Dieser Gastronom wird das rocken!

Aber die richtigen Worte verstecken sich vor mir! Wie sieht denn ein Businessplan aus?

Kein Ding! Wichtig ist, dass du überhaupt ins Schreiben kommst und statt jedes Wort auf die Goldwaage zu legen, die verschiedenen Punkte in Worte fasst – korrigieren und umformulieren kannst du später immer noch.

  • Gründung und Motivation: Wieso bist du dabei, deine Gastronomie zu gründen?
  • Gastronom werden: Was bringst du mit? 
  • Darum du: Welche Erfahrungen lässt du einfließen und was macht dich zur Heldin deiner Geschichte?

Deine Geschäftsidee: Ein schlüssiges Konzept ist Voraussetzung für deinen Businessplan

Deine Caféidee oder andere Gastro-Idee ist die Grundlage deines Businessplans. Dein ausgereiftes Konzept ist der Samen, aus dem dann dein Businessplan wächst und hoffentlich gedeiht. Und je konkreter du dein Konzept bereits erarbeitet und getestet hast, desto weniger aufwendig und nervig ist jetzt der Start mit deinem Businessplan.

Denn idealerweise weisst du schon:

  • Geschäftsidee: Konkurrenz aussen vor. Wie sich deine Caféidee oder Gastro-Idee von anderen unterscheidet.
  • Zielgruppe: Wer sind deine Kunden. Also, wer ist dein Wunschgast.
  • Angebot: Was du anbietest. Öffnungszeiten, Speise- und Getränkekarte.
  • Geschäftsmodell: Wo und wie du Geld verdienst

Du bist dir noch unsicher, wie du aus einer Idee ein knackiges Konzept machst? Wie du deine Geschäftsidee weiter entwickelst? Könntest ein paar Tipps gebrauchen um deine Geschäftsidee auf den Punkt zu bringen? Dann hilft dir Von der Idee zum Konzept – mit Anleitung weiter.

Die Puzzlestücke eines Businessplan

Am Anfang war das „Problem“, also der Aufhänger für deine Gastronomie, für das dir eine Lösung eingefallen ist und du eine Zielgruppe siehst. Weil du den Markt und deine Konkurrenz beobachtet und analysiert hast und eine vorhandene Lücke entdeckt hast, die du mit deinem Geschäftsmodell schließen möchtest. Dafür hast du dir Gedanken zu Marketing und Vertrieb gemacht und durchgerechnet, womit du wie viel Geld verdienen kannst.

So könnte man den Inhalt eines Business Plan zusammenfassen.

Apropos Zusammenfassung Businessplan: Aufmerksamkeit triggern!

Mit ihr beginnt jeder Businessplan und doch sparen es sich die Meisten bis zum Schluss auf, diese zu formulieren. Ähnlich eines Klappentextes auf der Rückseite eines Buches soll sie dem Leser „Appetit“ machen, das erste Bild im Kopf erzeugen, von dem er unbedingt mehr sehen und erfahren möchte.

Bedenke: Um deinen Geschäftsplan lesen zu wollen, entscheidet sich jemand Fremdes dazu, dir und deiner Idee Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen.

Wie viel? Das hängt davon ab, wie spannend er deine Zusammenfassung findet.

Dein Businessplan: Das gehört rein – Textteil und Finanzplan

Kostenlose Businessplan Vorlagen –  das Internet ist voll davon!

Wahrscheinlich hast du es auch schon mal getan und eine Suchmaschine mit „Businessplan“ gefüttert. Düdüm… die Flut an Ergebnissen ist verheerend. Vor allem, weil jeder Anbieter damit wirbt, DIE perfekte Anleitung, das richtige Template, Muster, Vorlage oder, oder, oder für dich zur Verfügung zu haben.

Dabei gibt es ihn nicht, den Blanko-Businessplan, der für alle funktioniert, was in der Natur der Sache liegt. Ob ein IT Startup in einem fensterlosen Kabuff werkelt, ob die eine Küche haben oder einen Parkplatz vor der Tür, ist denen völlig wurscht. Denn ihnen geht es um die Innovation, um das Produkt, mit der sie den Markt umkrempeln wollen. Doch bei dir will die Bank bzw. die möglichen Unterstützer all das wissen. Weil es wichtig ist.

Du willst oder musst auch einen Businessplan erstellen? Und weißt nicht wie?
Ich entwickle derzeit einen Kurs und Coachingangebote, wie du deinen Businessplan für deine Gastronomie einfach selbst erstellen kannst. Ist das für dich interessant? Dann trage dich hier in die Liste ein. Ich melde mich bei dir, sobald es Neuigkeiten gibt.

Um einen ersten Eindruck zu bekommen, kann es jedoch helfen, sich Beispiele von Businessplänen anderer Gründer anzuschauen – gern auch ein bisschen artfremd, wie dieser hier vom Kinderfriseur Salon Emil & Lilly: einfach weil er sehr sympathisch und wunderbar strukturiert verfasst wurde.

Was muss in den Businessplan? Was ist wichtig im Finanzplan? Frag die Bank!

Wenn das grobe Gerüst steht und du es „nur“ noch auskleiden musst, frag mal bei deiner favorisierten Bank nach, auf welche Aspekte sie besonders Wert legen. Erfahrungsgemäss liegt das Augenmerk besonders auf Geschäftsidee, Marketing und Vertrieb, Geschäftsmodell und Finanzierung. 

Aber, die Geldinstitute stehen auf Individualität und haben ganz unterschiedliche Vorstellungen davon, woraus ein guter Businessplan gemacht ist, mit dem sie arbeiten können und wollen.

Wenn du deinen Geschäftsplan erstellt hast gilt: Fakten statt Floskeln!

Du bist großartig und dein Konzept ist der Knaller… natürlich, denn sonst würdest du ja nicht genau diese Geschäftsidee auf stabile Füße stellen wollen, richtig?

Ein gesundes Selbstbewusstsein gehört zur Grundausstattung eines jeden Gründers und auch künftige Unterstützer finden es gut, wenn du überzeugt bist von dem, was du tust. Trotzdem sollte dein Businessplan eher durch gut recherchierte Fakten punkten, als durch pauschale Floskeln wie: „ein einzigartiges Konzept“, „wird den Kaffeemarkt revolutionieren“ oder „DIE erste Adresse für alle Veganer“.

Sagst du… aber kannst du diese Äußerungen auch fundiert belegen oder sind sie reines Wunschdenken und damit haltlos?

Überhaupt: Vorsicht vor dem „Startup Hipster Sprech“. Natürlich möchtest du zeigen, dass du Ahnung von der Materie hast und mit (Fach)wissen glänzen. Verständlich, aber zu viel davon in umständlich gestelzt verpackt bewirkt beim Leser ggf. genau das Gegenteil. Er steigt aus, weil er nur Bahnhof versteht und du hast ihn verloren – egal wie gut deine Geschäftsidee eigentlich ist.

Denk dran: Du schreibst keine wissenschaftliche Hausarbeit, sondern formulierst deinen Businessplan, in dem deine Persönlichkeit gern durchscheinen darf J

Der Finanzplan deines Businessplans: Zahlenspiele nach dem Glaskugelprinzip

Der Finanzplan ist die Achillesferse deines Business Plans und gerade für eher kreativ gestrickte Menschen der Angstgegner. Einerseits bist du überzeugt davon, dass du mit deiner Gastronomie Geld verdienen wirst. Andererseits lässt sich die zukünftige Realität so schwer greifen und mutet oft einem Blick in die Glaskugel an. Das muss so, also üb dich in der Wettervorhersage 😉

Falls du so gar keinen Plan von Liquiditätsplänen und dergleichen hast, kann ein Vorgründer-Coaching helfen, dass von verschiedenen Förderbanken wie der KfW oder auch der IHK angeboten wird. Aber selbst wenn du dir einen Experten an die Seite holst, lass dir das Heft nicht komplett aus der Hand nehmen und fuchs dich selbst in dein Zahlenwerk ein.

Apropos Finanzierung und Förderung. Du stellst dir gerade die folgenden Fragen:

  • Wie bekomme ich mein Startkapital für die Gründung zusammen?
  • Gibt es eigentlich Unterstützung vom Staat, wenn man sich selbständig macht?
  • Mein Eigenkapital reicht nicht für die Finanzierung. Was kann ich jetzt machen?
  • Könnte Crowdfunding was für mich sein?

Dann hab ich hier was für dich!

MEIN
RATGEBER

Ich zeige dir, wie du in 4 Schritten dein Startkapital für die Verwirklichung deines Gastro-Traums zusammen bekommst. Selbst wenn dein Eigenkapital nicht reicht, du auf jeden Cent achten musst und keinen Kredit aufnehmen willst.

Geschäftsmodell erstellen: Du musst verstehen lernen, womit du in den ersten drei Jahren rechnen willst!

  • Was wird dich deine Gastrogründung kosten?
  • Welche Einnahmen nimmst du an zu haben und wie werden die sich wohl entwickeln?
  • Und noch wichtiger: Welchen Gewinn gedenkst du perspektivisch zu machen?

Denn mal ehrlich: Bei aller Passion und Enthusiasmus für dein Konzept – wenn sich langfristig kein Geld damit verdienen lässt, ist es (noch) keine runde Sache. Welche Stellschrauben du drehen könntest bzw. welche Posten zu teuer sind und dich am Geld verdienen hindern, darüber gibt dir das Zahlenwerk im besten Fall Aufschluss.

Oh je, so viele Zahlen…

Beim Anblick unendlicher Tabellen und massenhaft Zahlen sinkt deine Motivation schnell in den Keller, weil du einfach kein Land siehst? Tief durchatmen und mit dem anfangen, was Fakt ist:

  • Geplante Kosten für Miete, Strom, Mitarbeiter, Gema oder Wareneinkauf
  • Und dann weiter mit der Kalkulation deiner Getränke- und Speisenpreise.

Du hast Lust, dir das mal in Farbe und bewegtem Bild anzuschauen? Dann geht’s hier weiter zum Erklärfilm „Businessplan – der Finanzteil“ des MEB Münchner Existenzgründungs-Büro.

Business Model Canvas und Pitch Deck versus Businessplan

Wer braucht schon eine mehrseitige Abhandlung, wenn sich die gesamte Geschäftsidee in allen Aspekten viel übersichtlicher auf einem hübschen Business Model Canvas (BMC) oder Pitch Deck darstellen lässt? Gute Frage, noch dazu, weil es – auf den ersten Blick – viel einfacher erscheint, die paar Felder auszufüllen bzw. stichpunktartig die wichtigsten Aspekte zu deinem Business in einer Präsentation zu verpacken, statt in aller Ausführlichkeit die verschiedenen Punkte auszuformulieren.

  1. Dein BMC/Pitch Deck erklärt sich dem Betrachter nicht selbst, sondern liefert nur die Eckdaten für deine Erläuterungen im Pitch – der Businessplan im besten Falle schon.
  2. Ein BMC/Pitch Deck ist die komprimierte Variante deines umfassenden Plans und viele Details fallen aus Platzgründen durch’s Raster. Mach dir die Mühe und formulier deine Geschäftsidee in Gänze aus. Eindampfen kannst du später immer noch.
  3. Der BMC/Pitch Deck bildet eine Momentaufnahme deiner Geschäftsidee ab, fokussiert sich immer wieder neu auf den Aspekt, der grad am wichtigsten ist, während ein Business Plan ein in sich „arbeitendes“ Dokument ist, was du ständig ergänzen, anpassen und weiterentwickeln kannst.

Auf die Plätze. Fertig. Los!

Ok. Du willst auch einen überzeugenden Businessplan? 
Dann habe ich Good News für dich. Ich entwickle gerade Template, Kurs und Coachingangebote zum Thema Businessplan. Das findest du spannend? Dann trage dich hier in die Liste ein. Und ich informiere dich, sobald es Neuigkeiten gibt.

Businessplan Gastronomie: Ein hartes Stück Arbeit

Der Businessplan ist die ausgearbeitete und ausformulierte Zusammenfassung deines Gastronomie-Konzepts.

Im Textteil beschreibst du z.B. wie deine Geschäftsidee funktionieren soll, wie du Marketing für dein Café, Restaurant, Imbiss o.ä. machst und was dein Konzept so besonders macht.

Im Zahlenteil beschäftigst du dich mit deinen anfallenden Kosten z.B. für die Gründung, anstehende Investitionen, sowie deiner Umsatz- und Liquiditätsplanung.

Dein Businessplan ist das solide Rückgrat, um die Tragfähigkeit deines Konzepts und deine Zahlungsfähigkeit zu prüfen. Durch seine Struktur hilft es dir als Existenzgründer dich selbst zu strukturieren. 

Du willst oder musst auch einen Businessplan erstellen? Und weißt nicht wie?
Ich entwickle derzeit einen Kurs und Coachingangebote, wie du deinen Businessplan für deine Café einfach und überzeugend selbst erstellen kannst. Wenn das für dich interessant ist, dann trage dich hier in die Liste ein. Ich melde mich bei dir, sobald es Neuigkeiten gibt.

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Übrigens. Die tolle Illustration von „Kaffeefee“ und „Kaffeekerl“ hat die wunderbare Dr. Susanne Taggruber für mich gemacht.