#fbcb15: netzwerken – essen – lernen

Ups, jetzt ist es schon wieder über zwei Wochen aus – mein 1. Barcamp: Das FoodBlogger Camp in Berlin. Toll war’s! Über 80 FoodBlogger trafen sich auf Einladung von Jan und Mela im Kochstudio vom Adlershof. Die Veranstaltung war als Barcamp organisiert, d.h. es gab keinen vorher festgelegten Inhalt und Ablaufplan. Wir Teilnehmer stellten vor Ort unsere Sessions und dann wurde geplant wann welcher Vortrag wo gehalten wird.

Warum wollte ich hin?

Respekt-Herr-Specht-foodbloggercamp-berlin-fbcb15-fruehstueckIch bin kein typischer FoodBlogger, der kocht/ backt und dann seine Rezepte mit Bildern im Blog ins Netz stellt. Der #SPECHT ist ein FoodEntrepreneur-Blog und hat als primäre Zielgruppe die Food- und Gastro-StartUps.
Aber ich liebe das Kochen. Es ist für mich Meditation. Schon beim Einkaufen kann ich wunderbar runterschalten. Dann in der Küche schöne Musik an, Glas Rotwein parat und los geht das Schnippeln. Es duftet in der Küche, es brutzelt in den Töpfen, der Tisch wird schön gedeckt und dann ist das Gericht fertig. Enjoy!

Kochen: Aus vielen tollen Rohzutaten mit den Händen bei Sinnen was Leckeres geschaffen – Ich liebe es!

Und mit der Freude am Kochen bin ich den FoodBloggern dann ganz nah. Gespräche mit leidenschaftlichen Menschen inspirieren mich sehr und wenn es um mein Lieblingsthema Kochen, essen und geniessen geht, bin ich ganz vorne mit dabei. Also passt das.

Meine #SPECHT-Ziele für das #fbcb15 waren: netzwerken, in die Szene reinschnuppern und lernen. Und los ging’s.

Ablauf und Inhalt

Am Samstag starteten wir mit einem gemeinsamen Frühstück und der anschliessenden Sessionplanung. Erwartungsgemäss gab es viele Koch- und Backangebote. Daneben aber auch Sessions zu Instagram, Photoklau, Kooperationen und mehr.

Respekt-Herr-Specht-foodbloggercamp-berlin-fbcb15-warumBei Maren von Espressostrategie habe ich folgende ‪#‎Barcampregel‬ gelesen: „Ist es Dein 1. Barcamp, halte eine Session.“ Und das machte ich! Sie hiess: Was ist Dein ‪#‎Warum‬? Warum bloggst Du? Die meisten FoodBlogger bloggen nebenberuflich, könnten ihre Zeit anders Verbringen und anfallenden Kosten sparen. Mein #Warum begleitet mich wie ein roter Faden – auch durch stürmische Zeiten. Jetzt war ich gespannt!

Aufgeregt war ich am Start. Interessant dann unsere Diskussion. Die unterschiedlichsten Beweggründe gab es: von der eigenen Betroffenheit – es gab keine Rezepte für Menschen mit Schluckbeschwerden – Claudia von Geschmeidige Köstlichkeiten bis warum wird das Eis übernacht immer steinhart von Martha von Selbstgemachtes Eis.

 

 

Es gab keine Rezepte für Menschen mit Schluckbeschwerden – Claudia Braunstein, Geschmeidige Köstlichkeiten

Respekt-Herr-Specht-foodbloggercamp-berlin-fbcb15-halloweenDanach hörte ich mir einigen spannende Sessions zu den Themen Online-Marketing und Kooperationen an. Schaute den Backbloggern über die Schulter, die schaurige Halloween-Cookies backten oder aß mit Vorliebe die superleckeren Macarons auf. Dazwischen immer leckere Gesprächshappen mit FoodBloggern und Sponsoren.

Am Abend wurde lecker gekocht und gegessen. In geselliger Runde mit der „alten“ FoodBloggergarde Doreen von GoodLife in mindPeggy von multikulinarischesClaudia von „Geschmeidige Köstlichkeiten“ und Barbara von Barbaras Spielwiese klang der Abend aus.

Der Sonntag startete wieder mit gemeinsamen Frühstück und anschließender Sessionplanung. Ich wählte die Session ‪“Foodstyling“‬ mit Denise von Foodlovin, sowie „Trello – das Projektmanagementtool“ von Natalie von Holunderweg 18.

Danach war bei mir ein wenig die Luft raus. Also rein ins Gespräch mit Maike von Berlin ißt Eis und Martha von „Selbstgemachte Eis“ über unseren Karrieren, Jobwechsel und – natürlich – leckeres Eis. Martha hatte gerade fluffiges Bananeneis gemacht und schwups war es auch schon verputzt. Spannend auch  das Gespräch mit Christian von Biocompany. Er berichtete aus seiner „Q&A-Session: Was ihr schon immer vom Bio-Supermarkt wissen wolltet“ und sagte:“ Für uns sind Blogger Relations auf Augenhöhe wichtig“.

Ich habe jetzt ein gutes Gefühl, wie die FoodBlogger „ticken“ – Christian Baier von Biocompany

Gespräch mit „Mr. Barcamp“ Jan Theofel

Respekt-Herr-Specht-foodbloggercamp-berlin-fbcb15-janDann schnappte ich mir spontan Jan, den Organisator des Camps und stellte ihm ein paar neugierige Fragen. Jan war mir vorher schon als Barcamp-Organisator ein Begriff. Er ist Initiator und Pfleger der Barcampliste D/A/CH.

Die Idee des Barcamps wurde 2006 in den USA geboren und hat sich als Alternative zu klassischen Konferenzen vor allem im IT-Bereich etabliert. Mit zunehmender Social-Media-Affinität, Alter der Teilnehmer wurden auch andere Themen interessant. In diesen „Themencamps“ geht es dann z.B. um Bildung, Gesundheit oder aber Food.

Jan, die IT und Barcamps
Jan begeisterte sich früh für die IT-Welt und gründete mit 20 Jahren sein eigenes Unternehmen, das heutige ETES IT-Systemhaus.
Mit den Barcamps kommt er 2007 zum 1. Mal in Berührung. 2008 organisierte er das erste Barcamp – das erste Barcamp Stuttgart. 2011 steigt er bei seinem eigenem Unternehmen aus, um jetzt freiberuflich unterwegs zu sein. Und dann Anfang 2014 der Cut: „Ich mach nur noch Barcamps!“ Viel Zeit, Hirn und persönliche Weiterentwicklung hat er investiert. Und sein Ziel geht auf, wie er sagt: „Jetzt kommen die Anfragen rein: „Eigene“ Barcamps, die ich selbst veranstalte. Oder Unternehmen, die das Format des Blogcamps für sich nutzen wollen.“

Ich lebe und liebe Barcamps seit 2008 – Jan Theofel, Mr. Barcamp

Jan, Food und das FoodBlogger Camp
Neben der IT begeisterte sich Jan zunehmend für gutes Essen und kochen. 2004 ging sein Foodblog Jans Küchenleben an den Start. Neben kochen und Kochbücher bewerten initiierte er auch immer wieder grosse Koch- bzw. Rezeptaktionen, wie z.B. zu den Fußballweltmeisterschaften 2006 und 2010. Hier veröffentlichte er zu jedem Spiel passende Länderrezepte. Macht über 120 Rezepte in vier Wochen. Hut ab!

Mehrfach aus der Foodblogger-Szene angesprochen kristallisierte sich die Idee heraus ein Barcamp für diese Zielgruppe anzubieten. Und 2014 ging dann das von ihm organsierte 1. FoodBlogger Camp in Reutlingen an den Start. Das Event ist seitdem heissbegehrt und innerhalb von wenigen Minuten ausverkauft.

Diese beiden Sessions haben für mich den grössten Wert

Tobias Müller zum Thema „Kooperationen“

Respekt-Herr-Specht-foodbloggercamp-berlin-fbcb15-TobiasTobias ist einer der wenigen Männer in der Back-Blog-Szene. Mit seinem Blog Kuchenbäcker beglückt er seine Fans mit süssem Backwerk. Schaut Euch die tollen Tassenkuchen an. Neben dem Backen organisiert er Workshops exklusiv für FoodBlogger. Die Themen Kooperationen und Blogger-Relations liegen ihm besonders am Herzen.
Das Kooperationsthema interessiert mich besonders, weil ich für den #SPECHT auf der Suche nach ausgewählten passenden Kooperationspartnern bin, wie z.B, Südtirol – ich bin Südtirol-Infiziert – oder spannende kleine Hotels mit Geschichte – als Hotelfachfrau und Biografiefan eine schöne Kombi.

In seiner Session outete sich Tobias als grosser Fan von Mel mit ihrem Blog Gourmet Guerilla. In seinen Ausführungen verwies er immer wieder auf entsprechend knackige Artikel der „bunten“ Food- und Lifestyle-Bloggerin. Die Rubrik Blog Think Tank ist in der Tat eine Quelle der Inspiration.

 

No budget, no beef – Mel Buml, Gourmet Guerilla

Learnings:

Wie finde ich geeignete Kooperationspartner?

  • Auf Veranstaltungen, Messen, Barcamps. Mittlerweile kann man sich auf vielen Messen als Blogger akkreditieren lassen.
  • Spannende Unternehmen mit einem konkreten Konzept direkt ansprechen

Wer ist der richtige Kooperationspartner?

Wie erstelle ich ein aussagekräftiges „Media Kit“?

Sponsored Post – Was ist mir meine Arbeit wert?

  • Märchen: Content gegen Reichweite eintauschen
  • Überlegung: Was würde der Blogpost im Print kosten?
  • Kooperationsvereinbarung abschliessen

Roman Firnkranz zum Thema „Online-Marketing-Tipps“

Respekt-Herr-Specht-foodbloggercamp-berlin-fbcb15-romanRoman von Grüne Smoothies & Säfte hielt eine spannende Session mit dem Thema „1.000.000 Webseite-Besucher in 9 Monaten & 5 Online-Marketing-Tipps für FoodBlogs“.

Der österreichische Ernährungsberater beschäftigt sich seit 2012 mit den grünen Smoothies. Im Januar 2013 startete er die 30 Tage Grüne Smoothies Challenge. In diesem Experiment entstand auch die Facebook Fanseite „Grüne Smoothies & Säfte“, mit 84.897 Fans (28.10.15) aufweist. Nach seinen Aussagen ist es damit eine der größten und aktivsten deutsche Facebook Communities. Und warum das für ihn wichtig war und wie er das geschafft hat, darum ging es in seinem Vortrag.

Werde zum Info-Hub für Dein Thema – Roman Firnkranz, Grüne Smoothies & Säfte

 

 

Learnings

In der Präsentation findet Ihr konkrete Beispiele zu den einzelnen Punkten. Gut!

  1. Social Media: Sinnvoller Umgang mit den Ressourcen
  2. Mein Thema: Beste Inhaltsseite erstellen
  3. Leserbeziehung stärken: Problemlösung für meine Zielgruppe
  4. Währung in den sozialen Medien: So werden meine Artikel öfter geteilt
  5. Nebenverdienst: Mit meinem Blog aus anderen Quellen Geld verdienen

Neue Interviewpartner für den Specht – Quereinsteiger

Respekt-Herr-Specht-#fbcb15-InterviewpartnerIn den Gesprächen mit den FoodBloggern war auch immer wieder unsere berufliche Karriere Thema. So kam ich mit 2,5 Teilnehmern ins Gespräch, die ihre alten Karrieren verabschiedeten und zum FoodPreneur wurden. Der #SPECHT wird sie demnächst interviewen.

Do what you love – love what you do – Ray Bradbury

Denise Reneé Schuster, Foodstylistin und FoodBloggerin aus Düsseldorf. 2013 machte die Unternehmensberaterin ihre Leidenschaft fürs Essen zum Beruf. Auf ihrem Blog foodlovin zeigt sie 2-3x in der Woche neue Rezepte, die sie alle selbst entwickelt. Da sie Milchprodukte nur schlecht verträgt und auch auf Getreide weitgehend verzichtet, lassen sich ihre Rezepte fast alle auch laktose- und glutenfrei zubereiten.

Sandra Roggow, war auf dem Barcamp als Schlemmerliese unterwegs. Im Gespräch erzählte sie mir von ihrem Herzensprojekt – dem Online-Portal Kitchennerds. Der Internet-Marktplatz vermittelt ambitionierte Köche an Privathaushalte und Firmenkunden. Die Bandbreite des Angebot ist gross: Die Köche kochen das Candlelight-Dinner mit dem Liebsten, am Abend mit Freunden, auf der Familienfeier, dem Betriebsfest und das am Set, als Show oder Degustation.

Franziska Bauer, Social Media Managerin von der Rezepte-App Kptncook. Die App bietet jeden Tag drei einfach Rezepte zum Nachkochen an, mit passender Shoppingliste und bebilderter Kochanleitung. Franziska ist 0,5, weil die Geschäftsführerin hinter der 3-in-1 Lösung Polina Marchenko ist. 2013 gründete sie mit zwei weiteren Gründern die Rezepte-App. Die Geschäftsidee bekamen sie, als sie feststellten, dass sie alle gerne kochen, oft aber nicht wussten was und wo sie fix die benötigten Lebensmittel herbekommen sollten.

Mein #fbcb15 Fazit

Respekt-Herr-Specht-foodbloggercamp-berlin-fbcb15-fazitMein 1. FoodbloggerCamp hat mir viel Spass gemacht. Es war die bunte Mischung aus spannenden Persönlichkeiten, gemixt mit fruchtbaren Sessions, garniert mit leckerem Essen und dem Topping von tollen Sponsorengeschenken. Ein grosses Danke an Jan und Mella für die Auswahl der Location und die gute Organisation. Danke an alle Sponsoren.

Auf zum nächsten Food Blogger Camp – dem #fbcr16 in Reutlingen. See you!

 

Impressionen