Licht an! INTERGASTRA – die ganze Welt des Gäste-Business

Die ganze Welt des Gästebusiness abbilden, das ist der Anspruch der Intergastra, eine der wichtigsten europäischen Fachmessen für Gastronomie, Hotellerie und engagierte Gastgeber, so sagt die Messeleitung. Dieses Jahr öffnete die Messe vom 2o.02. bis 24.02.2016 ihre Tore. An den letzten beiden Messetagen war ich dort.

Ich hatte mich sehr auf diese Messe gefreut. Wieder ein erstes Mal, mal abgesehen von meinen Messehostesseneinsätzen auf der ISM und ANUGA zu Studentenzeiten. Dachte ich an die Intergastra, dachte ich an jede Menge Neuigkeiten aus der Welt des Essens & Trinkens, garniert mit dem Sahnehäubchen „Newcome“ – einer Sonderfläche für Food- und GastroStartUps – meiner Zielgruppe. Auf dieser Plattform sollten sich erfahrene Macher mit Existenzgründern und Experten austauschen können. Auch die Vorabakkreditierung als Blogger erfreute mich.

Klasse, dass es für diese Messe eine App gab, mit der ich mein persönliches Messeprogramm bereits vorab zusammenstellen konnte. Ich war gespannt auf Vorträge und Workshops zu den Themen von ‪#‎FoodTrends‬ über ‪#‎BusinessPläne‬ bis zu ‪#‎DesignThinking‬. Die zwei Tage waren gesteckt voll geplant, würden jedoch zwischendurch noch genug Zeit lassen um mich durch die Hallen treiben zu lassen.

Wie ich die Messe fand, was mir am meisten Freude gemacht hat – und was nicht –  und ob ich 2018 wieder dabei sein werde, das könnt ihr hier lesen.

Meine Messeperlen – von Pause, Brause und Rose

Stolz ausgestattet mit meinem Presseausweis ging ich erst einmal ins Pressezentrum. Wow, das war geräumig, bot jede Menge Arbeitsmöglichkeiten mit Schliessfächern und kostenlosem WLAN. Dazu gab es Snacks und Getränke. Ich fühlte mich grossartig. Getragen von diesem Gefühl ging ich in Halle 5, wo mein Sahnehäubchen – die Sonderplattform NEWCOME – sein sollte.

RespektHerrSpecht-Bettina-Sturm-sucht-FoodPreneure-auf-INTERGASTRA16-netzwerken3Und da traf mich der erste Schlag: Der Bereich war in der hintersten Ecke der Halle, gross- und hochflächig mit weissen Steckwänden abgeschirmt. Draussen stand über Stunden eine Frau mit Schild, die den Weg zur NEWCOME zeigte. Drinnen gab es einen Bereich, wo die Food- und GastroStartUps kleine Stände hatten und sich präsentieren konnten. In einem anderen Bereich war die Vortrags- und Workshopecke eingerichtet. Nach dem ersten Schock kam gleich der Nächste: Zu meinen geplanten Vorträgen zu „Businessplan“ und „Macher erzählen aus ihrem Leben“, bestand das Publikum aus drei Besuchern. Das machte den Vortragenden sichtbar wenig Spass und so machte ich mich leicht geschockt von dannen.

Ich liess mich durch die Halle 5 treiben, in der die DEHOGA – Deutscher Hotel- und Gaststättenverband, der Branchenverband des Gastgewerbes – den Grossteil der Fläche einnahm. Da konnte ich Gemüse-Carvern zusehen, eingedeckte Themen-Tische – z.B. mit Boxkampfarena oder Fastnachtsköpfen in der Tischmitte – bewundern und kunstvoll konservierte Menüs anschauen.  Ohh je, das war so gar nicht meine Welt. Ich empfand es als viel zu künstlich, sehr von  vorgestern und altbacken. Was hatte sich geändert in den Jahren seit meiner Ausbildung zur Hotelfachfrau? Aber wahrscheinlich ist es das, was dem Mainstream noch immer gefällt.

Ziemlich ernüchtert ging ich in den nächsten Stunden durch die Hallen. Aber, ich habe sie gefunden – meine Messeperlen. Habe spannende Gespräche geführt mit Quereinsteigern über ihren Magic Moment, ihr #Warum und was als nächstes kommen soll.

Heldenpause – die Brause für die Pause

RespektHerrSpecht-Bettina-Sturm-sucht-FoodPreneure-auf-INTERGASTRA16-netzwerken-3Die HELDENPAUSE ist Deutschlands 1. Entspannungslimonade, kreeirt vom Heidelberger Trio Danilo Rathenberg, René Kaufmann und Martin Rickert. Die Idee entstand durch ein Projekt von Martin’s Marken- und Designagentur 2013 für einen Cola-Energydrink. Schon wieder ein Getränk zur Leistungssteigerung obwohl mindestens genauso stark nach dem Gegenteil geschmachtet wird: Entspannung. Bei einem Feierabendbier mit René und Danilo wurde die Idee für die Entspannungs-Limonade geboren.

Die 1. HELDENPAUSE „Birne-Traube“ hat noch Melisse, Passionsblume und Hopfen drin und wird mit einem Schuss Zitronensaft abgerundet.

Der „Anti-Energy-Drink“ kam auch beim Elevator Pitch BW in Mannheim, dem Startup-Wettbewerb vom Wirtschaftsministerium und der L-Bank, an. 2014 gewinnen sie dort den 2. Platz. Derzeit tüftelt das Trio an einer neuen Brause, will aber partout nicht damit rausrücken um was es geht. Gemein!

Auf der Messe habe ich Danilo und René kennengelernt. Der Funke sprang gleich über. Die HELDENPAUSE schmeckt frisch-herb. Mmmmh, lecker! Erst mal ne Runde in den Liegestühlen entspannen…

HELDENPAUSE entspannt Euch

Nach der Sause? KONTERBRAUSE!

RespektHerrSpecht-Bettina-Sturm-sucht-FoodPreneure-auf-INTERGASTRA16-netzwerken-2Die Geschwister Judith und Nico Janzarik aus München und Düsseldorf tanzen gerne mal die Nacht durch. Gute Drinks dürfen da nicht fehlen. Aber auf den Schädel am nächsten Tag hatte keiner Lust. Was tun? Das dachten die Beiden sich auch. Der angehende Arzt Nico erforschte die Alkoholwirkung auf den Körper und experimentierte mit den guten Dingen, die ein Körper nach einer durchfeierten Nacht braucht: den richtigen Mix aus lebenswichtigen Salzen, Magnesium, Calcium und B-Vitaminen. BWLer-Schwester Judith wurde hinzugezogen und irgendwann war die KONTERBRAUSE geboren.

Die beste Wirkung wird erzielt, wenn die Konterbrause schon während der Sause getrunken wird, sagen die Gründer. Die eingesetzten Elektrolyte beugen einer Dehydration vor, die für einen großen Teil der Katersymptome verantwortlich sein kann.

Was die beiden nicht auf den Schirm hatten: Es gibt noch eine zweite Zielgruppe die die Konterbrause trinkt um fit wie ein Turnschuh zu sein – die Jogger. Die Brause gibt es u.a. am Reichenbachkiosk an der Isar. Nach der Joggingrunde gibt es auch Konterbrause.

Neben dem supersympathischen Geschwisterpaar finde ich auch das Flaschendesign sehr gelungen und die Idee allemal. Ob die Konterbrause auch meinem nächsten Kater kontern kann, werde ich dann berichten. Solange fülle ich nach dem Joggen meinen Mineralienhaushalt wieder auf.

Nach der Sause? KONTERBRAUSE!

O’DONNELL MOONSHINE und alles ohne Schiesserei

RespektHerrSpecht-Bettina-Sturm-sucht-FoodPreneure-auf-INTERGASTRA16-netzwerkenMoonshine, so nannte man den hochprozentigen Alkohol, der vor knapp 100 Jahren in den USA während der Prohibition gebrannt wurde. Der schwarzgebrannte Schnaps wurde in Einmachgläser gefüllt, da bereits der Besitz von leeren Flaschen Verdacht erregte.

Die Idee für das Unternehmen hatte der Berliner Student August Ullrich während eines Austauschsemesters in den USA. Gebraut und abgefüllt wird der Weizenbrand nicht selbst sondern in kleinen Familienbrennereien in Köln und Olpe. Mittlerweile gibt es O’Donnell Moonshine in drei Varianten: neben dem puren Kornbrand „Original“ sind die beiden Liköre „Bratapfel“ und „Bitter Rose“ dazu gekommen. Und Berliner aufgepasst! Seit September 2015 gibt es O’Donnell Moonshine im firmeneigenen Laden in Berlin-Wedding zu kaufen. Viel Spass beim Verkosten! Mal was Anderes als ständig Gin, Vodka und Alkoholmischgetränke.

Ich habe mir am frühen Morgen schon den rotsamtenen „Bitter Rose“ genehmigt. Lecker war’s! Und die Idee den Likör in die amerikanischen Einweckgläser – die Mason Jars – abzufüllen gefällt mir.

O’DONNELL MOONSHINE – das Hausgetränk der Gangster, Farmer und Sheriffs.

Vortrag „Foodtrends als Inspirationsquelle“ von Trendforscherin Hanni Rützler

Hanni Rützler ist eine der Trendforscherinnen im Food- und Gastrobereich. Gierig verschlinge ich immer ihre Artikel zum Thema und hätte gerne ihre Zukunftsreports. Interviewen würde ich sie auch sehr gerne mal: Über ihre spannendsten Erlebnisse in der Food- und Gastrowelt, ihr Lieblingsgericht, wen sie gerne mal zum Essen einladen würde und vieles mehr. Kommt bestimmt irgendwann. Mit diesem Vortrag habe ich sie zum ersten Mal life erlebt.

Der Espuma-Schnick-Schnack von Ferran Adria ist out

2011 hat der Spanier sein Restaurant geschlossen und kurz danach war der Schaumtraum durch. Wo geht die kulinarische Reise jetzt hin? Welche nächste Inspiration schafft Irritation?

Nach Meinung von Hanni Rützler werden zwei grosse Trends die Gastrobranche prägen: „The New Classic“ und „Even More Special“:

1. The New Classic – Rückbesinnung auf klassische Esskultur
Es kommt die „stille Revolution“ im Sinne von „Herrschaften kocht’s wieder richtig!“ Zeigt die Ausgangsprodukte, erzählt über die Herkunft und lasst uns das Handwerk wieder richtig erleben.

Herrschaften kocht’s wieder richtig!

RespektHerrSpecht-Bettina-Sturm-im-Vortrag-Hanni-Ruetzler-FoodTrends-GastroTrends„Wir sind eine Filetgesellschaft“ wird über die Deutsche Esskultur erzählt. Wir sollten uns wieder rückbesinnen auf das ganze Tier und ihm die Wertschätzung von „Nose to Tail“ zukommen lassen. Es gibt eine neue Renaissance zum Thema Würste und erste Metzgereien laden ein zum selber Würste machen.
Fleisch sollte mehr inszeniert werden, wie z.B. in den Reifeschränken, die in einigen Restaurants bereits hängen. Der Burger ist mittlerweile Teil unserer Esskultur und hat noch grosses Entwicklungspotential mit seiner vielfältigen Geschmackswelt. Auch das Pastrami Sandwich ist auf dem Vormarsch sagt Hanni Rützler und erzählt vom Anstehen für das Exemplar schlechthin. Leider hat sie nicht verraten, wo sie das Super-Pastrami gegessen hat

Die regionale Küche ist weiter auf dem Vormarsch. Was ist den überhaupt Regionalität für mich? Hanni Rützler findet dafür folgende Argumente: Geschichte: Wir besinnen uns wieder auf alte Rezepte, Qualität – Fleisch und Gemüse jenseits der Massenproduktion und Innovationen – Spezialitätenküche wir die nordische Küche es mit seinem Vorreiter-Restaurant Noma vorgemacht hat. Auch die Alpine Küche erfindet sich gerade neu. Besonders erfrischend findet sie hier, dass sich Tradition und Innovation vermischen.

2. Even More Special – Auf der Suche nach der nächsten Nische
Allergien sind ein Riesenthema mit Luft nach oben. Die GastroVeggies haben mit der vegetarischen und veganen Küche ihren Platz in der Gastronomie gefunden und frönen der Gemüseopulenz. Zunehmen wird auch die Angebote für religiöse Gruppen, wie Hallodies und Judentum. Das kommt auch bei nichtreligiösen Konsumenten an.

Auch der Trend nach Hybridkonzepten ist weiter auf dem Vormarsch. Der Cronut – die Mischung aus Croissant und Donut – ist schon fast wieder durch. Aber die nächste schnelle Mode ist schon da. Jetzt wird z.B. gerade die Prickelkresse gehypt.
Auch das WIR steht beim kochen weiter im Mittelpunkt. Es wird mehr Retail-Gastro-Hybride in der Zukunft geben, wo Convenience wichtig ist. Beispiele dafür sind Store-Konzepte „Kochhaus“ in Deutschland und „Recipease“ in England. Auch „Communicooking“ – das Comeback der Tischgemeinschaft – findet zunehmend mehr Anhänger.

Die Sehnsucht nach dem Grünen ist weiter präsent. Der Schrebergarten ist schon lange aus der Mottenkiste raus und wird unterstützt durch gemeinschaftliche Gartenprojekte wie der „Prinzessinengarten“ in Berlin oder Anmieten von kleinen Arealen auf Gemeinschaftsgrund. Der Mensch möchte wieder Grün und Frische selbst wachsen sehen, ernten und dann essen. Oder im Restaurant im Grünen essen, das wäre auch toll.

Ich hätte Hanni Rützler noch ewig zuhören können. Zum Schluss ging es ziemlich holter die polter, weil „The New Classic“ sehr viel Platz im Vortrag eingenommen hatte.

Gründer Kampagnen-Workshop für StartUps

In der Newcome-Area auf dem DeHoGa-Areal war nicht viel los an meinen beiden Besuchstagen. Auch im Workshopbereich herrschte gähnende Leere. Schade, denn einige Workshops waren sehr gut, wie z.B. der jetzt vorgestellte Gründer Kampagnen-Workshop von Daniela Vey und Daniel Bartel.

Warum scheitern so viel Start-Ups, auch im Food- und Gastrobusiness? Diese Frage nach den Antworten war die Basis für den Workshop. Mit diesen sechs Schritten gelingt das Business:

  1. Nicht am Markt vorbei gründen
  2. Eine andere Perspektive einnehmen
  3. Aufgaben verstehen
  4. Passende Lösung finden
  5. Geschäftsmodelle finden
  6. Skalieren und den Kunden zufriedenstellen

RespektHerrSpecht-Bettina-Sturm-sucht-FoodPreneure-auf-INTERGASTRA16-netzwerken-5Perspektivenwechsel: Hier arbeiteten wir mit der Personas-Methode – Steckbrief für die jeweiligen Zielgruppe – um unsere eigenen Zielgruppen besser kennenzulernen. Das Hineinversetzen in die Personas erleichtert uns Bedürfnisse zu erkennen und später auch die Kommunikation zielgruppengenau zu spielen.

Grundlage für ein funktionierendes Business ist das „The Value Proposition Canvas“, das die Interaktion der Punkte „Value Proposition“ und „Customer Segment“ im Geschäftsmodell des „Business Model Canvas“ genauer beschreibt. Mit diesen Fragen beschäftigten wir uns:

  • Welche „Gains“ hat mein Kunde? Und mit welchen „Gain Creators“ kann ich ihm nützen?
  • Meine Kunden haben „Pains“. Welche denn? Und wie können meine Angebote „Pain Relievers“ sein?
  • Und wie können meine Produkte und Services meine „Value Proposition“ unterstreichen?

Weil so wenig Interessierte kamen, sassen wir mit den Vortragenden in kleiner Runde zusammen. So hatten wir einen ganz intensiven Austausch und jede Menge Learnings. Ich habe für mich mitgenommen, dass ich noch viel spezifischer in meinen Personas sein muss. Freut Euch auf Petra, Chantal & Co.

Elevator Pitches des DEHOGA Cup Baden-Würtemberg #EPBW16: Meine drei Lieblinge

Sehr gefreut hatte ich mich auf die Elevator Pitches der Gründer und Jungunternehmer aus dem Food-, Beverage-, Gastro- und Zulieferbereich des Gastgewerbes. Zehn Startups pichten beim DEHOGA Cup um die Gunst der Jury. Bewertet wurden Idee und Präsentation. Herzlichen Glückwunsch an die Sieger!

1. Platz: HireMe – Vermittlung von Kurzzeitjobs in der Gastronomie
2. Platz: Betterspace – Smarte Heizungssteuerung für Hotels
3. Platz: Vida Eat Different – Healthy Fast Food Konzept mit Liefer- & Cateringservice, Food-Workshops und Take-Away-Filiale

Der Publikumsliebling wurde  Recover2go – Wiederverwendbarer Deckel für den Coffee-to-go Einwegbecher

Hier kommen meine drei Lieblinge:

Die App „HireMe“: Vermittlung von Kurzzeitjobs in der Gastronomie

RespektHerrSpecht-Bettina-Sturm-sucht-FoodPreneure-auf-INTERGASTRA16-netzwerken-7Wie häufig hört man von Gastronomen, Veranstaltern und Cateringunternehmen: „Ich brauche dringend für die morgige Hochzeitsfeier noch vier Servicekräfte“. Dieses Bedürfnis will die App HireMe stillen. Die App ist kostenlos für Jobsuchende. Unternehmen zahlen 2,99€ pro Auftrag oder in der Flatrate pro Monat 30 €.

Das StartUp aus Saarbrücken wurde 2015 gegründet und vorgestellt von Sebastian Hof. Unterstützt wurde er von David Poetzsch-Heffter und Jennifer. „HireMe“ ist eine Plattform für das Smartphone und den Webbrowser auf der Jobsuchende und Unternehmen zusammen kommen. Derzeit gibt es über 2.100 aktive Jobsuchende, 1.200 Stelleninserate wurden geschaltet.
Das Trio hat sich im Exist-Wettbewerb des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie behauptet und wird ein Jahr bei der App-Weiterentwicklung gefördert. Nach einem erfreulichen Start im Saarland will das StarUp die App jetzt europaweit auf den Markt bringen. Dafür werden strategische Vertriebspartner und Investoren gesucht.

Ich finde die Idee der App klasse: Angepasst an die Digital Natives kommen in dieser App Angebot und Nachfrage nach Gastro-Kurzzeitjobs zusammen.

Die Jury mochte die Idee auch: „HireMe“ hat den Pitch gewonnen.

Die App „Couponiac“: Gutscheine für Last Minute Deals in Deiner Nähe

RespektHerrSpecht-Bettina-Sturm-sucht-FoodPreneure-auf-INTERGASTRA16-netzwerken-6Auch diese App löscht eines der brennenden Probleme der Gastronomen: Hilfe, das Haus ist leer. Der Service popelt gelangweilt in der Nase rum. Der Umsatz braucht Feuer. Was tun? Die Lösung der Couponiac App aus Braunschweig ist: Gutscheinausgabe just-in-time. Nach dem Motto: Das Buffet bei uns gibt’s heute für 14,90 statt 19,90 Euro – lass dir das nicht entgehen.

Mit einem Klick gehört der Deal mir, wenn ich will. Bezahlen kann ich per Paypal, Sofortüberweisung oder Kreditkarte an der digitalen Kasse. Kommt der Deal zustande erhält Couponiac für jeden vermittelten Kunden eine Provision. Werden keine Kunden gewonnen, bezahlt der Anbieter keinen Cent.

Die Gründer Kristoph Siemens, Nils Fuchs und Pascal Slanina studieren noch in Braunschweig. 2014 gründeten sie Couponiac und gewannen bereits zwei Preise: Den Pitch der Entrepreneurship Summer School 2015 von TU Braunschweig und Ostfalia Hochschule. Später den Ideenwettbewerb der Allianz für die Region.

Ich finde die Idee klasse. Die Jury war nicht so überzeugt und so gingen die Jungs dieses Mal leer aus.

„Recover2go“: Wiederverwendbarer Deckel für den Coffee-to-go Einwegbecher

RespektHerrSpecht-Bettina-Sturm-sucht-FoodPreneure-auf-INTERGASTRA16-netzwerken-8Coffee-To-Go ist immer noch gross in Mode! Was vielen Nutzern allerdings stinkt sind die riesigen Müllberge, die die weggeworfenen Pappbecher und Plastikdeckel verursachen. „Weltweit landen jährlich 62 Milliarden Becher und Deckel auf dem Müll. Gestapelt würde die Müllkette 52 Mal um die Erde reichen.“ sagen die beiden Gründerinnen Elisa Schittenhelm und Larissa Karuth.

Ihre Gründungsidee entwickelten die Beiden in einem Studienprojekt, wo sie ein Produkt für umweltbewusste Kaffeegeniesser entwerfen sollten. Neben der Umweltentlastung sollte das Deckeldesign optimiert werden. So ist die Öffnung grösser als bei herkömmlichen Deckeln – für den besseren Trinkfluss, die Randform des Bechers ist konkav – für angenehmeres Trinken und ein Lüftungsgitter ermöglicht dem Nutzer die Wahl zwischen: Kaffee länger warm halten oder schneller auskühlen lassen.

Recover2Go war geboren: ein wiederverwendbarer Deckel für die Coffee-to-go Einwegbecher. Der Deckel besteht aus einem jahrelang haltbaren biobasierten Kunststoff, der biologisch abbaubar ist. Der Deckel kommt in den drei gängigen Grössen mit einer Aufbewahrungsbox, in der der Deckel nach dem Genuss verstaut werden kann. Der Verkauf soll im eigenen Onlineshop und bei kooperierenden Bäckereien, Biomärkten etc. stattfinden Die Produktion wird in Deutschland sein und gestartet wird mit zwei Varianten. Für Privatpersonen kosten die Becher:
A – ohne Lüftungsgitter für 9,90 €
B – mit Lüftungsgitter für 12,90 €

Die beiden Prototypen kamen frisch aus dem 3D-Drucker. Um Geld für die Produktionswerkzeuge zu bekommen, werden die Beiden bald eine Crowdfunding-Aktion auf kickstarter starten. Ich werde die Beiden unterstützen? Seid Ihr auch dabei?

„Recover2go“ wurde zum Publikumsliebling gewählt.

Licht aus…

Die INTERGASTRA hat zwei neue Rekorde aufgestellt: Über 95.000 Besucher haben sich fünf Tage bei 1.306 Ausstellern zu Neuheiten rund um Gastronomie und Hotellerie informiert, so berichtet die Messe. Mich haben die Messeneuheiten nicht geflashed. Empfand ich die Messe unterm Strich eher als Plattform für die grossen Platzhirsche, die die Zielgruppe der Einkäufer hofierten. Der Spass auf dieser Messe ist zielgruppenabhängig. Der „normale“ Besucher kann sich den ganzen Tag durch die Hallen futtern und trinken. Für Gastro- und Hotelgründer ist es aufschlussreich, da sich für ihre Küchen und Restaurants viel Equipment unter einem Dach finden lässt.

Als Bettina – mit meinen persönlichen Vorlieben für essen, trinken und übernachten – fühle ich mich vom Grossteil der Messe nicht angesprochen. Ich habe die Welt der neuen Gastronomen vermisst, die bunte vielfältige Welt der FoodStartUps und hätte mir beim Branchenverband DEHOGA ein progressiveres Programm jenseits von der Prämierung der Gastro-Königin, Gemüsecarving & Co gewünscht.

Ob ich ich 2018 wieder zur Intergastra gehe? Wahrscheinlich schon. Selbst wenn alles bleibt wie es ist, wird es die glitzernden Messeperlen unter den Ausstellern und Vorträgen geben. Und da freue ich mich auf neue Entdeckungen.