SÜDTIROL – ICH LIEBE DICH! Klar, die „Drei Zinnen“, der Blick auf den Pragser Wildsee, ein Spaziergang durch Meran sind klasse. Die Menschen sind freundlich. Aber stop! Am meisten macht mich dein kulinarisches Angebot an. Sogar im kleinsten Kaff bekommst du besten Schinken, Speck, Salami und Käse. Dazu einen guten Lagrainer. Ich mag dieses Einfache Ursprüngliche.

Im Sommer 2017 waren wir in der Nähe der Seiser Alm und im Pustertal unterwegs. Wir haben in Ferienwohnungen vom „Roten Hahn“ gewohnt. Und weil beide Wohnungen super ausgestattete Küchen hatten, haben wir viel selbst gekocht. Oder besser, habe ich die Familie bekocht.

Wir waren wieder in unseren Highlights von 2015 einkaufen. Kennt ihr degust? Ein Traum für jeden Käsefan. Was wir dieses Jahr für kulinarische Perlen entdeckt haben und was wirklich „to die for“ war, das erfahrt ihr in den heutigen fünf Tipps. Also mache dir fix einen Cappucino und komme mit auf meine Geniesserreise.

1. Pflegerhof – der Biokräuterhof in Seis/ Kastelruth, Seiser Alm

Martha Mulser gründete 1982 Südtirols ersten Kräuterhof. Gemeinsam mit ihrem Mann beackerte sie eine kleine Fläche von 100 m2 und startete mit dem Kräuteranbau. Heute ist der Pflegerhof in 5. Generation im Besitz der Familie Mulser.

Der Pfegerhof ist ein Kräuterparadies. Mit viel Liebe und Geschick werden auf einer Meereshöhe von 800 m Kräuter und Gewürze angebaut, die dann zu hochwertigen Produkten weiterverarbeitet werden. Das sind z.B. Kräuterteemischungen, Gewürze und Gewürzmischungen, Säfte und Saunazusätze. Auf dem weitläufigen Gelände gibt es einen Kräuterschaugarten, einen Hofladen mit Gewächshaus für den Pflanzenverkauf. Und wenn du Sehnsucht nach deinen Lieblingsprodukten hast, kannst du sie im Online-Shop nachbestellen.

Der Familie ist es ein grosses Anliegen einen geschlossenen Kreislauf ihrer Produkte anzubieten.  So finden alle Arbeitsschritte hier auf dem Hof statt: Von der Samenproduktion über die Aufzucht der Jungpflanzen bis zur Verarbeitung und Verpackung der fertigen Produkte. Mit viel Zeit, Hingabe und Handarbeit widmet sich die Familie dem Kräuteranbau.

Als ich das erste Mal auf den Hof zuging, dachte ich, ich bin auf Bali. Wunderbare knallgrüne Terassen erstreckten sich über den Hügeln vor dem Hof. Dann bin ich erst mal im Hofladen im Angebot der vielen Produkte versackt: Welche Tee soll ich nehmen? Welchen Badeszusatz? So viele unterschiedliche Tomatensamen gibt es? Und es duftet so wunderbar.

Und dann raus, die vielen Kräuter auf den Feldern live anschauen und riechen. Herrlich.

Pflegerhof in Seis/ Kastelruth
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2. Lafogler Hof – Buschenschank mit tollen Knödeln in Kastelruth, Seiser Alm

Im Buschenschank Lafogl kann man ganz wunderbar draussen sitzen mit wunderbaren Blick auf die Berge oder auch im gemütlichen Gastraum Platz nehmen. Zu den Knödeln kann man hier den hervorragenden Müller Thurgau aus hauseigenen Trauben geniessen. Natürlich gibt es auch weitere, hochwertige Südtiroler Qualitätsweine.

Wer die Stille, die Herzlichkeit und das leckere Essen jeden Tag geniessen mag, kann sich auch in einer der vier Ferienwohnungen einmieten.

Wir waren mehrmals hier. Auch bei Regen haben wir draussen unter den Weinreben gesessen und den Blick auf das Bergpanorama genossen. Dazu ein Apero, gefolgt von leckeren Knödeln mit spritzigem Wein. Und dann zu Fuss ins Zuhause auf Zeit spazieren. Mehr will ich nicht!

Lafogler Hof in Kastelruth:
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3.  Harpf für mehr Trinkgenuss – Getränke- und Feinkostladen in Bruneck, Pustertal

Lukas Harpf führt heute in fünfter Generation den Familienbetrieb für Getränke in Bruneck. In seinem Laden frönt er der Leidenschaft für das Besondere: So gibt es eine Auswahl an 120 Craft-Bieren und 300 Weine aus aller Welt.

Der Ursprung des Unternehmens ist der Direktverkauf. Der Ur-Urgroßvater des heutigen Inhabers Sebastian Harpf eröffnete im Jahr 1904 eine Bäckerei in der Brunecker Stadtgasse und baute das Geschäftsfeld kontinuierlich aus. Neben Brot wurden schon bald auch Reis, Nudeln, Mehl und sonstige Lebensmittel angeboten. Die erste Weinrechnung ist auf das Jahr 1919 datiert, als die Kellerei St. Michael aus Eppan erstmals vier Holzfässer besten „Kalterer Sees“ nach Bruneck lieferte. Das ist auch die offizielle Geburtsstunde des Getränkehandels Harpf.

Im Laden werden auf 170 Quadratmetern die Produkte schön und übersichtlich präsentiert. Hier macht es Spass auf Entdeckungsreise des gepflegten Trinkens und der kulinarischen Spezialitäten zu gehen. Es gibt eine eigene Abteilung nur mit Südtiroler Weinen. Dazu jede Menge Craft-Biere und eine grosse Gin-Auswahl.

Nachdem ich die Südtiroler Weine inspiziert hatte, habe ich mich erst mal in den gemütlichen Sessel in der Gin-Ecke plumpsen lassen. Und dann habe ich in Ruhe die unterschiedliche Herkünfte der Gins studiert. Mitgenommen habe ich zwei Weine vom Weingut Manicor. Da muss ich beim nächsten Südtirol-Besuch unbedingt hin. Ich liebe deren Weine!

Harpf in Bruneck:
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4. Acherer Patisserie.Blumen in Bruneck, Pustertal

Der Patissier Andreas Acherer eröffnete gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin und Floristin Barbara Strondl diesen wunderbaren Laden Acherer Patisserie.Blumen. Es ist die ehemalige Bäckerei seines Grossvaters und einer Mischung aus Patisserie und Blumenladen.

Du betrittst den Laden und stehst vor der Theke mit den wunderbaren Köstlichkeiten. Es gibt Pralinen, Cake-Pops, Macarons, Törtchen, Schokolade und Kuchen. Ich bin eigentlich keine Süsse. Aber hier macht mir das Gucken schon grosse Freude.

Im hinteren Teil des Ladens ist das Blumenreich. Hier gibt es wunderbare Blumenarrangements, Kerzen und ein wenig Dekokram. Mit viel Ruhe betrachte ich die Blumen und lasse sie auf mich wirken. Eintauchen! Toll!

Ich bin die Frau für dunkle Schokolade und richtig richtig gute Macarons liebe ich auch sehr. Ganz wunderbar war auch die Verkäuferin, die gutgelaunt und mit tollem Service nachhaltig Eindruck bei mir hinterliess. Mein persönliches Highlight ist das „Zartbitterherz gefüllt mit Kastaniencreme“. Ach, das würde ich jetzt auch gerne geniessen…

Acherer Patisserie.Blumen in Bruneck:
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5. Lerchnhof – Hofladen und Ferienwohnungen in Olang, Pustertal

Nach vielen Wanderjahren eröffnete der gelernte Koch Daniel Oberparleiter gemeinsam mit seiner Frau Kathrin im Sommer 2016 den Lerchnhof. Hier haben sie neben den Feldern – Gemüse und Obst – einen Hofladen und fünf wunderbare Ferienwohnungen.

Im landwirtschaftlichen Betrieb werden die vielen eigenen Hofprodukten produziert: Marmeladen, Schokoladen, Sirup, Liköre uvm. Die Oberparleiters haben sich auf die Verwendung von Birkenzucker spezialisiert und stellen seither feinste, kristallzuckerfreie Fruchtspezialitäten auf natürlicher Basis ohne künstliche Aromastoffe und Geschmacksverstärker her.

Allein bei den Brotaufstrichen gibt es über 20 verschiedene Varianten. Auf dem Frühstückbuffet stehen viele davon zum Probieren bereit. In der Mitte des Gastraums ist der Hofladen untergebracht. Reihenweise Köstlichkeiten, bei denen es mir extremst schwer fiel, eine Auswahl zu treffen.

Wir haben eine Woche in einer der Ferienwohnungen verbracht. Die sind spitze. Betrittst du die hellen Räume empfängt dich der wunderbare Duft des Zirbelholzes. Jedes Mal wieder schön. Die Küche ist so gut ausgestattet, das selbst versorgen richtig Freude macht. Die Betten sind ein Traum und die Regenschauerdusche sowieso. Ich habe es geliebt, morgens, wenn meinen Männer noch geschlafen haben, dick eingemümmelt auf den Balkon zu gehen, mich in den gemütlichen Sessel fallen zu lassen und dann mit Blick auf die Berge zu träumen oder zu lesen.

Ich fand es ganz wunderbar, dass Daniel und Kathrin auf dem Hof so präsent sind. Immer wieder ist Zeit für einen kleinen Schnack. Daniel zeigt die Produktion, du kannst die Pralinen und Brotaufstriche probieren. Später düst er mit dem kleinen Sohn im Traktor über den Hof. Kathrin managt die Ferienwohnungen und hat viele Ausflugstipps parat. Immer wieder sind Beide im Hofladen.

Kennst du den Duft von Zirbenholz? Ich liebe ihn. Jedes Mal, wenn wir die Tür der Ferienwohnung öffneten, empfing uns der wunderbare Duft des Zirbenholzes. Wir haben uns sauwohl im Zuhause auf Zeit gefühlt. Und eine Etage tiefer gibt es den wunderbaren Hofladen, wo du für dein Frühstück und mehr einkaufen kannst. Dazu kommt die wunderbare Gastfreundschaft von Kathrin, Daniel und dem Team. Ach, ich habe zwei kulinarische Favoriten: Einmal die wirkliche geile Haselnusscreme mit Nüssen aus dem Piemont und dann den sehr süffigen Kräuterlikör „Bernäga“.

Lerchnhof – Ferienwohnungen und Hofladen in Olang:
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Mittlerweile sind alle kulinarischen Vorräte aufgebraucht. Aber ein wenig Sehnsucht nach den Südtiroler Leckereien steigert die Vorfreude. Denn das wissen wir schon: Wir verbringen unseren Sommerurlaub 2018 wieder dort.

>> Bist du auch Südtirol-Fan? Was sind denn deine kulinarischen Vorlieben, wenn du dort bist?