FRÜHSTÜCKEN IN BERLIN – Ich liebe es ausgiebig zu Frühstücken, wenn ich Zeit habe! Letzte Woche war ich mit meinen Jungs in Berlin unterwegs. Und da hatten wir Zeit. Klar, haben wir es uns kulinarisch gutgehen lassen und ausgiebig gefrühstückt. Oder war es eher Brunch? Dafür waren wir kreuz und quer in Berlin unterwegs und haben so auch gleich neue Nachbarschaften kennengelernt. Love it!

Dann habe ich darüber nachgedacht, warum meine Cafélieblinge Lieblinge sind. Klar, das Frühstück, Kaffee und Atmosphäre waren toll. Aber noch was hat mich begeistert: Jedes Café hatte was Besonderes – einen unverwechselbaren USP (Alleinstellungsmerkmal). Und das finde ich für zukünftige Cafégründer spannend. Welchen besonderen Kick haben diese Cafés, dass sie für mich auf dem grossen Berliner Cafémeer ganz oben schwimmen.?

Ich nehme dich mit durch unseren Berliner Frühstücksritt quer durch die Stadt. Zeige dir Bilder und gebe dir Hintergrundinfos zu den Cafégründern, meinem gefühlten USP, sage dir, was mir in den Cafés besonders gut gefällt und nachhaltig im Kopf geblieben ist.

Isla Coffee in Neukölln – Zero Waste Konzept als Geschäftsmodell

An der turbulenten Hermannstrasse liegt dieses kleine Café mit lokaler Kreislaufwirtschaft. Peter Duran und Philipp Reichel eröffneten ihr Café Mitte 2016. Vorher waren sie Kaffeeröster in der Markthalle Neun.
Aber es geht ihnen im Isla um mehr als nur guten Kaffee. Mit ihrem Zero-Waste Ansatz wollen sie so wenig Ressourcen wie möglich verbrauchen. „Das Isla Coffee Berlin ist eine gute Machbarkeitsstudie für mehr Nachhaltigkeit in der Gastronomie“ sagt Peter Duran. Das fanden auch die Ausrichter des Gastro-Gründerpreises 2018 und kürten das Konzept als Hauptsieger.
Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft finde ich klasse und zukunftsweisend. Gerne würde ich die Gründer für meine Interviewserie #AUFGEBRÜHT sprechen und dann genauer erfahren, wie genau das ganzheitliche Konzept hier gelebt wird.

Der helle und lichte Caféraum ist mit vielen Zweiertischen ausgestattet, die bei unserem Besuch von Arbeitenden mit Laptops besetzt waren. Es ist Selbstbedienung. Leider waren die Sandwiches fast alle schon weggefuttert. Und so bestellten wir zum Kaffee noch eines der letzten Sandwiches und Bananenbrot. Alles sehr lecker.

Im Isla Coffee gibt es am Wochenende Brunch. Und unregelmässig auch samstags Dinners.

Das hat mich begeistert: Die Idee der Nachhaltigkeit zeigt sich auch in den benutzen Kaffeetassen. Denn diese Kaffeetassen sind aus Kaffeesatz recycelt und braun. Für eine Cappucinotasse kann bis zu 40% Kaffeesatz wiederverwendet werden. Die Idee dazu hatte der Produktdesigner Florian Lechner. Sie entstand 2009 aus einem Universitätsprojekt. 2015 war der Materialmix fertig entwickelt und wird im Isla Cafe vorort und bei KAFFEEFORM angeboten.

Isla Coffee Berlin/ Neukölln
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Silo Coffee in Friedrichshain: Mit 2. Café auf Expansionskurs

Die beiden Australier Morgan Love und James Maguire eröffneten ihr Café im Sommer 2013 um die Ecke vom Boxi.

Der Caféraum ist mit hellen Wänden und Backstein sowie Holzmöbeln ausgestattet. Es gibt drinnen kleine Tische für zwei Personen und auch einen grossen Tisch für sechs. Draussen gibt es Bänke. Alles wirkt sehr hell und freundlich. Und keiner sitzt dort arbeitend an seinem Laptop. Ob es an dem Vermerk in der Karte liegt: „No Laptops During Kitchen Service Hours.“

Die kleine Karte bietet z.B. Oven Baked Pancake, Avocado on Sironi Toast, Ratatouille und Housemade Granola. Meine Begleitung hatte „The Silo“ gewählt: Zwei pochierte Eier mit Avocadomus; Bacon und Feta auf  Sironi Toast. Ich hatte Avocado on Sironi Toast. Alles sehr schön angerichtet und ganz köstlich. Und den Kaffee gab’s in den roten Signature-Tassen.

Apropos Kaffee. Hier habe ich den besten Kaffee während meines Berlin-Aufenthaltes getrunken. Klar Third-Wave. Er kommt direkt von Fjord Coffee Berlin, einem gemeinsamen Kaffeerösterei-Projekt von Silo Coffee und Father Carpenter Coffee Brewers in Mitte.

Was ich spannend finde: Die beiden Macher von Silo Coffee betreiben jetzt auch das Commonground Café im Circus Hotel am Rosenthaler Platz in Mitte, das 2017 eröffnete.

Silo Coffee/ Friedrichshain
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Allans Breakfast Club in Prenzlauer Berg: Mein Liebling

Allan kommt aus Paris, hat aber 20 Jahre in Australien gelebt. Im Winter 2016 hat er im Kollwitzkiez seinen Breakfast Club eröffnet, der sich ab 16 Uhr in eine Wine Bar mit mediterraner Küche verwandelt.

Der kleine Raum besteht aus höheren Vierer-Tischen – in türkis, hallo gute Laune – mit Barstühlen entlang der Wand, einem grossen Tisch in der Mitte und einem Verkaufstresen. An der Wand sieht man die Weinauswahl für den späteren Tag. Wenn es wärmer wird, kann man gut draussen sitzen und das Leben feiern. Ach, auch hier gibt’s viel türkis.

Die kleine Karte, die zugleich als Frühstücks-, Brunch-, Lunch-, und Nachmittagssnack-Menü funktioniert, ist international. Es gibt unter anderem Eggs Benny, Chakchouka, Porridge, Croque Monsieur. Banana Bread, Eggs Benedict und Shakshuka. Und hier kommt der Kaffee in gelben Tassen. Ich esse hier immer Eggs Benny und liebe sie.

Ich bin ein Riesenfan von Allan und seinem Breakfast Club. Und warum? Alllan ist selbst fast immer anwesend, verbreitet gute Laune und macht es persönlich. Der Raum ist klein und ich mag die „hohen“ türkisen Tische. Das Frühstück ist immer superlecker. Fühlt sich alles lässig an. Als Gesamtkonzept mein Liebling.

Allans Breakfast Club/ Prenzlauer Berg
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Benedict Berlin in Wilmersdorf: Frühstücken all day long

Frühstück rund um die Uhr, das war die Idee von Yair Kindler und Itai Pshigoda aus Tel Aviv. 2006 eröffneten sie gemeinsam mit zwei Freunden das 24-Stunden-Frühstücksrestaurant Benedict. Die erste Filiale ausserhalb von Israel gibt es seit Herbst 2016 im Hotel Max Brown an der Uhlandstraße.

In den drei ineinander übergehenden Räumen haben bestimmt 80 Personen Platz. Jeder Raum ist anders möbliert. Eins haben sie alle gemein: Die Tapete im „Urban Jungle“-Design. Mag ich. Bei meinem beiden Besuchen war ich im Thekenteil. Hier gibt es  kleine Tische für zwei bis drei Personen. Alle mit Blick auf den GOOD MORNING-Schriftzug hinter der Theke.

Die Frühstückskarte ist sehr international und vielfältig. Hier findest du die Klassiker Eggs Benedict, French Toast, Bagels, Shakshuka und Pancakes. Aber es gibt auch  Besonderheiten, wie z.B. Egg Balls, klassische Eierspeise als Omelette-Bällchen serviert  oder die Eisbein-Stulle, die Frühstücksvariante des Berliner Klassikers, mit Pulled York, Sauerkraut und pochierten Eiern. Hier brauchst du eine Weile, bis du dich durch die Karte probiert hast. Ich hatte wieder die Eggs Benedict. Köstlich. Für alle Fans des Frühstückens könnte das Benedict ein zweites Zuhause werden.

Ich finde das Konzept des Nurfrühstückens 7/ 24 klasse. Die „wundervolle Welt des Frühstücks“ bietet für jeden was: Von Süss bis salzig vom kleinen bis zum grossen Hunger ist alles dabei.

Benedict Berlin/ Wilmersdorf
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Fine Bagels in Friedrichshain: Café, Internationale Buchhandlung und Working-Space in einem

Laurel Kratochvila ist Amerikanerin und lebt mit ihrem Partner Roman seit 2011 in Berlin. Im Prenzlauer Berg eröffnete Roman eine Filiale von „Shakespeare and Sons“. Laurel war jeden Tag im Buchladen und fragte sich, wo denn ihr Weg hingehen sollte. Ein Zufall kam ihr Zuhilfe. Im Buchladen strandete ein unglücklicher Amerikaner, mit dem sie ins Gespräch kam. Er wünschte sich als Trost einen waterboiled-Bagel. So backte Laurel Ihren ersten New York Water Bagel. Und ja, das war der Startschuss für ihr Café- und Bagelbusiness. Mehr zu Laurels‘ Geschichte kannst du in meiner #AUFGEBRÜHT-Interviewserie nachlesen.

Seit 2014 sind Books & Bagels mit neuer Location in Friedrichshain. Und die bietet genau, was ich so liebe: Bücher, Kaffee, Bagels und andere jüdische Köstlichkeiten.  Und dann kannst du zwischen den Bücherreihen deinen Laptop auspacken und arbeiten.

Aus der Mini-Bagel-Produktion ist jetzt ein richtiges Business entstanden. Heute werden bis zu 700 Bagel pro Tag bei FINE BAGELS gekocht und gebacken. Gut die Hälfte der Produktion geht an andere Berliner Cafés und Läden. Ein tolles Zusatzgeschäft!

Fine Bagles/ Friedrichshain
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Frühstücken in Berlin: Meine Café-Lieblinge in 2018

Mmmh, ganz schön gemein, Ich sitze an meinem Schreibtisch und in Gedanken ziehen all die leckeren Frühstücke an mir vorbei. Kann mir bitte jemand einmal „Eggs Benedict“ vorbeibringen!

Zwei Aspekte sind mir im nachhinein eingefallen:

  1. Unbewusst habe ich lauter Cafés ausgesucht, die internationale Frühstücke im Angebot hatten.
  2. Drei der fünf Cafés hatten Signature-Kaffeetassen, meist in leuchtenden Farben.

Frühstücken in Berlin – das könnte ich jeden Tag machen. Aber bei diesem riesigen Angebot hast du immer die Qual der Wahl. Gefühlt gibt es hier so viele Cafés, wie sonst nirgends. Auch ich habe schon wieder die ersten „neuen“ Cafés auf meiner Liste für den nächsten Berlin-Besuch. Und so wird dieses Blogpost immer wieder überarbeitet werden.

Du willst auch ein eigenes Café eröffnen? 
Ein eigenes Café zu eröffnen ist eine Entscheidung. Viel ist zu beachten. Hier bekommst die Schritt-für-Schritt-Anleitung für deine Cafégründung
Lesetipp >> Cafégründung: Deine Schritt-für-Schritt Anleitung

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Du willst ein Café eröffnen und fragst dich noch, ob du einen Businessplan schreiben solltest?
Lesetipp >> Der Businessplan für dein Café: 10 Gründe, warum du unbedingt einen brauchst

Wie hat dir mein Café-Frühstücksritt durch Berlin gefallen? Wirst du eines der Cafés bei deinem nächsten Berlintrip ausprobieren?