Gastbeitrag von Sonja Theile-Ochel, rheinda Kommunikationsagentur. Als Café-Gründer stolperst du früher oder später über das Thema Corporate Identity (kurz CI genannt). Nicht umsonst gibt es in jedem größeren Unternehmen eigene Abteilungen, die sich tagtäglich mit dem Thema Marketing, Markenbildung und Corporate Design befassen. Auch als lokales Unternehmen, als Café-Besitzer in spe, solltest du dich so früh wie möglich mit deinem eigenen Design, mit deiner Marke, beschäftigen. Im folgenden Artikel gebe ich dir hilfreiche Tipps und Fragen an die Hand, die dir helfen, dein eigenes Branding zu entwickeln.

Doch warum ist einen unverwechselbare Corporate Identity auch für dich als Café-Gründer wichtig?

Den Spruch “ein Bild sagt mehr als 1000 Worte” kennst du sicherlich. Er gilt auch für dein Design: Mit deinem CI vermittelst du visuell – quasi auf einen Blick –  deinen Kunden und Gästen, was deine Unternehmensidentität ist. Das gelingt sehr viel schneller als mit langatmigen Erklärungen. Schauen wir uns an, wozu dir eine Corporate Identity nützt: Deine  visuelle Identität sorgt – im besten Fall – für einen hohen Wiedererkennungswert bei deinen Gästen. Dadurch baust du dir das Vertrauen deiner Kunden auf und gibst ihnen zudem einen professionellen Eindruck von deiner geschäftlichen Tätigkeit.

Hast du dich schon in meinen NEWSLETTER eingetragen?

Jeden Montag gibt es Tipps zum Thema Gastro-Gründung, Einblicke hinter meine Kulissen, sowie Updates zu meinen Veranstaltungen und Blogposts.

>> Hier kannst du dich anmelden:

Du kannst dich jederzeit mit einem KLICK wieder abmelden. Für das Versenden der E-Mails nutzen wir die Software Active Campaign. Hier findest du alle Infos in unserer Datenschutzerklärung.

Gerade in der Gastronomie ist es wichtig, seinen Gästen einen zugleich professionellen wie vertrauenserweckenden Eindruck zu vermitteln. Sie müssen darauf vertrauen, dass du bei der Speisenzubereitung alle Hygienevorschriften beachtest, dich bei der Abrechnung nicht vertust und auch sonst eine ehrliche Haut bist. Ein schlüssiges und passendes Design-Konzept kann dich in deinem Bestreben, all dies deinen Gästen zu vermitteln, unterstützen.

Basis-Elemente deines Design enthalten folgende Elemente:

  • dein Logo und/oder deine Word-Bild-Marke (bspw. der Name deines Cafés als Schriftzug)
  • für dich typische überall wiederkehrende Farben
  • die verwendete Schriftarten, die sogenannte Typografie
  • Bildsprache (unter Bildsprache versteht man das Zusammenspiel von Motiv, Bildaufbau, der Farbigkeit des Bildes sw/Farbe, Format, Schärfeverlauf. Diese Faktoren erzeugen Emotionen und im besten Fall einen Wiedererkennungswert)

Brauche ich unbedingt ein eigenes Logo?

Wenn du dich schon mit dem Thema Design für dein Café befasst hast, wirst du dir auch schon diese Frage gestellt haben: Brauche ich für mein neues Café ein eigenes Logo? Diese Frage kann mit einem entschiedenen “Jein” beantwortet werden. Schauen wir uns zunächst den Nutzen eines Logos an:

  • es ist ein einfaches Zeichen, das stellvertretend für Dein Produkt steht
  • es ist schneller zu Erfassen als jeder Text
  • es spricht Kunden auf emotionaler Ebene an
  • es vermittelt Markenpersönlichkeit und die Werte deines Unternehmens.

Wenn du dann noch überlegst, an welchen Stellen sich dein Logo, dein Branding wiederfindet, ergibt sich die Antwort, fast schon von alleine.

Wo findet sich dein Logo wieder?

  • Speisekarte
  • Webseite
  • Flyer, Gutscheine
  • Werbeschild / Leuchtreklame / Speisekartenkasten
  • Service-Schürzen / Arbeitskleidung
  • auf sämtlichen Social Media Plattformen

Professionelle Logo-Entwicklung ist teuer, keine Frage. Trotzdem solltest du ein wenig Zeit und Geld investieren, um dir professionelle Unterstützung bei der Entwicklung deines Brandings zu holen. Gerade zum Start der Café-Gründung ist es nicht unbedingt notwendig ein eigenes Logo zu entwickeln. Der Name deines Cafés kann ebenso gut als Wort-Marke zum unverwechselbaren Branding werden.

Bei der Auswahl geeigneter Farben, Schriftzüge und der Erstellung professioneller Vorlagen für deine Marketingaktivitäten für Off und Online-Werbung ist es sinnvoll, sich professionelle Unterstützung zu holen. Das Zusammenspiel von Text, Farben und Schriftart erzeugt deine unverwechselbare Corporate Identity. Als Grafik-Laie kann man selten beurteilen, ob Farben und Schriften zusammenpassen und sich für die spätere Verwendung auf Werbemitteln eignen. Ein/e gut ausgebildete/r Grafiker/in denkt dies mit.

Als Café-Gründer bist du bei der Erstellung deines Designs trotzdem an vielen Stellen der Entwicklung gefragt: So solltest du dir über die Grundwerte, die du mit deinem Unternehmen vermitteln willst, klar sein. Auch grundlegende Antworten auf Fragen nach deiner Zielgruppe, welches Preissegment du bedienen willst, welche Emotionen und Reaktionen du bei deinen Gästen auslösen willst, welches deine zentrale Markenbotschaft ist, spielen beim Corporate Design eine Rolle.

Fünf Fragen auf dem Weg zu deiner Corporate Identity

  1. Was ist deine Vision für dein neues Café?
  2. Wer sind deine Kunden?
  3. Was ist dein konkretes Produkt
  4. Wie denken und fühlen deine Gäste?
  5. Was soll deine Corporate Identity für Reaktionen und Gefühle hervorrufen?

TIPPS – So findest du dein Café-Design

Das Corporate Design für dein neues Café zu entwickeln, ist ein langer Prozess, bei dem du dir grundlegende Fragen stellen – und auch ehrlich beantwortet solltest. Doch die aufwändige Arbeit macht sich hinterher im Café-Alltag bezahlt. Mit einem Design-Konzept hast du einen Wegweiser an der Hand, mit dem du von der Speisekarte über Gutscheine, Werbeflyer und dem Outfit deiner Angestellten alles einheitlich und professionell gestalten kannst.

Im besten Fall hast du oder dein Grafiker schon die verschiedenen Ansprüche auf den Social Media Plattformen mitgedacht. So sind beispielsweise die Profilfoto klein und rund – ein sehr langer Schriftzug wird dich hier vor Probleme stellen. Sicherlich hast du schon ein bestimmtes Look&Feel für dein Café im Kopf. Falls nicht, kann dir ein Moodboard (bspw. via Pinterest) bei der Ideen-Findung weiterhelfen.

Schau dir Webseiten von Marken an, die du als Vorbild nehmen würdest. Versuch deine Gefühle dabei zu beschreiben (wie bunt, lebendig, geradlinig, klassisch, modern, verspielt). Gibt es sich wiederholende Elemente, Farben, Schriften, Formen, Grafiken? Welche Elemente machen diese Marke einzigartig und besonders? Aber auch: Welche Elemente gefallen dir nicht an diesem Designkonzept?

Mit einem Design-Konzept hast du einen Wegweiser an der Hand, mit dem du von der Speisekarte über Gutscheine, Werbeflyer und dem Outfit deiner Angestellten alles einheitlich und professionell gestalten kannst.

Schnelles Design aus dem Internet – klappt das?

Im Internet finden sich einige Plattformen, auf denen man Grafik-Dienstleistungen sagenhaft günstig kaufen kann. Für wenige Euro versprechen dir die Anbieter ein unverwechselbares Logo oder sonstige Design-Leistungen. Warum also nicht dort ganz schnell ein eigenes Logo beauftragen?

Die Entwicklung einer Corporate Identity und eines Logos ist ein Prozess, den man gemeinsam mit dem/der GrafikerIN durchläuft. Ein professioneller Designer berücksichtigt grundlegende Fragen, von denen einige im Blog hier angesprochen wurden, und entwickelt mit dir gemeinsam dein CI. Während dieses Prozesses werdet ihr euch intensiv austauschen und kommunizieren. Das ist bei Plattform-Anbietern häufig nicht möglich. Auch Korrekturläufe, Nachbesserungen und Anpassungen sind meist nicht vorgesehen.

Als Grafik-Laie weiß man zudem häufig nicht, welche Datei-Arten und Größen man für die verschiedenen Werbemittel benötigt. Meiner Meinung nach kann das nur gelingen, wenn du ganz klare Vorstellungen von deinem CI hast und praktisch ‘nur’ den handwerklichen Teil eines Grafikers benötigst. So benötigst du bspw. eine Vektordatei deines Logos. Mit einer Vektordatei lässt sich das Logo in jede beliebige Größe anpassen, egal ob du einen Flyer drucken lassen oder auf einer Litfass-Säule Werbung machen willst. Bei der Auswahl der Schriftarten wäre der Preis zu beachten und die sogenannte Schnittgröße der Schrift und ob alle Umlaute und Sonderzeichen enthalten sind. Ob die Vektordatei handwerklich sauber gearbeitet ist, vermag man als Laie meist nicht zu beurteilen, zumal einem die Software fehlt, sie zu öffnen.

Über die Gastautorin

Sonja Theile-Ochel ist Journalistin, Social Media Beraterin und begeisterte Gastronomin. Mit ihrem Restaurant “rhein + wiese” hat sie erfolgreich die Südtiroler Küche nach Köln geholt. Nun berät und unterstützt sie mit ihrer Kölner Agentur “Rheinda” Unternehmen bei ihrem Online-Auftritt – vom Webseiten-Konzept bis zur Content-Erstellung. Als Autorin schreibt sie für gastronomische Branchenmagazine und ist als Dozentin für Themen rund um Social Media tätig.

Ihr Beratermotto:

Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.